Jetzt teilen !

Der Welsh Corgi Cardigan

welsh_corgi_cardigan_01

Der Cardinganshire Welsh Corgi – kurz Cardigan Corgi genannt – ist unter den acht von unserem Club betreuten britischen Hütehunderassen eine der ältesten und vielleicht auch die vielseitigste Rasse.

Schon in keltischer Zeit soll er in den Bergen von Wales als Viehhund gelebt und gearbeitet haben.

Er stammt aus der westlichen Grafschaft Cardiganshire, von der er seinen Namen hat. Im 10. Jahrhundert soll er in den Gesetzen des berühmten Herzogs „Howell the Good“ erwähnt worden sein. Sein Wert war dem eines Stieres gleich. Wer ihn stahl oder tötete wurde schwer bestraft.

Durch die weiteren Jahrhunderte hindurch war der Corgi bis in die Neuzeit hinein der unersetzbare Hüte- und Treibhund der Waliser Bauern. Er bewachte das Vieh in den einsamen abgelegenen Bergen und hinderte es durch Fesselkniffe („Heelen“) daran, fremdes Gebiet zu betreten. Vor allem aber trieb er Rinder und Ponies zu den oft weit entfernten Viehmärkten, sogar bis London. Schließlich war er unschätzbarer Wächter über Haus und Hof, dem man Jungvieh und auch die eigenen Kinder anvertraute. Sogar zur Jagd auf Klein- und Vogelwild wurde er benutzt.

Dieser vielseitige kleine Hund wurde früher nur auf seine Charaktereigenschaften und nicht auf Schönheit oder Rassereinheit gezüchtet.

Mut, Intelligenz, Geschicklichkeit und Wachsamkeit waren wichtig. Dazu mußte der Corgi robust, gesund und genügsam sein. Erst Ende des vorigen Jahrhunderts wurden Corgis (damals noch „Cur“ = kleiner Arbeitshund genannt) auf den sogenannten „agricultural shows“ vorgeführt.

Bis in die zweite Hälfte der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts kreuzte man Pembroke und Cardigan Corgis oft durcheinander. 1925 wurden beide Arten gemeinsam als „Corgis“ im Kennel Club registriert. 1926 wurde die englische Cardigan Welsh Corgi Association gegründet, aber erst ab 1934 erkannte der Kennel Club beide Arten als verschiedene Rassen.

Der Cardigan Corgi blieb von Anfang an bis heute in seiner Bekanntheit hinter dem Pembroke Corgi zurück. Das lag nicht zuletzt daran, daß das englische Königshaus sich schon 1936 dem Pembroke Corgi verschrieb. Dennoch hatte der Cardigan Corgi immer einen – wenn auch kleinen – Kreis von enthusiastischen Anhängern und engagierten Züchtern. So ist es bis heute in Großbritannien geblieben.

Auf dem Continent blieb der Cardigan Corgi noch lange unbekannt. Zuerst importierten die Niederlande Anfang der fünfziger Jahre einige englische Hunde.

Der erste Wurf wurde 1955 registriert. In den sechziger Jahren entwickelte sich die niederländische Cardigan Corgi Zucht zur führenden Zucht auf dem Continent.

1971 begannen die Dänen Cardigan Corgis zu züchten. Die Grundlage ihrer Zucht waren niederländische Hunde.

Auch unsere Zucht wurde von Anfang an bis heute sehr stark durch holländische Hunde beeinflußt. Im Vergleich zu den anderen britischen Hütehunderassen ist der Cardigan Corgi wenig verbreitet. Trotz seiner vielen guten Eigenschaften und seiner handlichen Größe hat er immer noch eine vergleichbar kleine Zahl von Anhängern. Das liegt vielleicht daran, daß er nicht dem berühmten „Kindchenschema“ entspricht und auch nicht zu den beliebten „Wuschelhunden“ gehört.

So ist das Züchten von Corgis bis heute nicht einfach gewesen. Die Welpen ließen sich nicht immer leicht placieren, und bei den oft großen Würfen mußte man damit rechnen, einzelne Welpen monatelang behalten zu müssen. So hat ein Teil der Züchter bald wieder aufgegeben und nur einige Züchter haben unbeirrt weiter gezüchtet. Sie haben sich ihrer Rasse ganz und gar verschrieben und nehmen alle Schwierigkeiten in Kauf. Sie sind glücklich darüber, daß der Corgi kein Modehund ist und hoffentlich auch nie werden wird, daß aber diejenigen, die sich für den Kauf eines Cardigan Corgis entschieden haben, begeistert von diesem intelligenten, vielseitigen und fröhlichen Kameraden sind.

Download der Rassebroschüre